Allendorfer Haushalt 2025 beschlossen

Umlagen erhöhen sich um 55 Prozent

 

Dazu der Haushaltsredner der CDU Allendorf (Eder), Nils Hofmann, in seiner Rede:

"Die Gesamtsumme der von unserer Gemeinde abzuführenden Mittel an übergeordnete Stellen beträgt in diesem Jahr 32,5 Mio. Euro. Darin enthalten sind die Solidaritätsumlage mit 8.130.000 Euro, die Kreisumlage mit 14.000.000 Euro, eine Schulumlage von 8.650.000 Euro, die Gewerbesteuerumlage mit 1.061.000 Euro, und die Heimatumlage mit 659.000 Euro – das sind kolossale Zahlen. Dabei sprechen wir von einer Erhöhung im Vergleich zum letzten Jahr um 55% (Umlagezahlung von 21 Mio. Euro in 2024). Wie man der Presse entnehmen kann, steht aktuell vielen Kommunen das Wasser bis zum Hals, es stehen Sparmaßnahmen und Haushaltsdefizite auf vielerorts Tagesordnung. Da ist es verständlich, dass Bürgermeister und Landräte an höhere Stellen appellieren, dass es so nicht weitergehen kann. Es muss nach einer Lösung gesucht werden, um die Kommunen zu entlasten damit genügend Geld für wichtige Investitionen und den Erhalt der Infrastruktur in den Städten und Gemeinden verbleibt.

Es stellen sich für uns viele Fragen, wie es die nächsten Jahre wohl weitergehen wird: In welcher Höhe können weiterhin Gewerbesteuern eingenommen werden? Wie wird sich die Steuerlage für die Kommunen bzw. den Landkreis entwickeln? Und wie können wir weiterhin nachhaltige und langfristige Investitionen sicherstellen? Wir sind derzeit noch in der glücklichen Lage Investitionen zu tätigen und so die Gemeinde zukunftsfähig aufzustellen. Das haben wir den in den letzten Jahren gebildeten Rücklagen und eingenommenen Gewerbesteuern zu verdanken. Wenn man sich die im Haushalt 2025 geplanten Investitionen anschaut, kann man von einem Konjunkturprogramm sprechen, mit dem wir die Weichen für die nächsten Jahre stellen wollen.

Mit dem laufenden Neubau des Bürgerhauses und der Verwaltung entsteht ein moderner, barrierefreier und familienfreundlicher Mittelpunkt im Ortskern von Allendorf. Dafür sind bereits in diesem Jahr 4,2 Mio. Euro vorgesehen. Für die Sanierung des DGH Haine (Dach, Fenster, Fassade) sind 1.315.000 Mio. Euro eingeplant, während die Erneuerung des Sanitärtraktes der Kulturhalle Battenfeld 450.000 Euro kostet. Zudem ist der Teilabriss und Neubau der Battenfelder Markthalle mit 490.000 Euro vorgesehen. Bei allem Verständnis für die notwendigen Renovierungs- und Baumaßnahmen möchte ich gerne nochmal daran erinnern, dass die Kapazitäten an DGH`s und Versammlungsstätten irgendwann erschöpft sind. Deshalb sollte der Gemeindevorstand sicherstellen, dass bei allen Umbau- und Renovierungsmaßnahmen noch genügend Räumlichkeiten für Feiern und unsere Vereine zur Verfügung stehen.

Die Ortskerngestaltung bleibt ein zentrales Anliegen der CDU-Fraktion. Der Baubeginn zur Umgestaltung des Brunnenplatzes erfolgt noch in diesem Jahr mit einer Investition von 600.000 Euro. Ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung ist der von der CDU eingebrachte Antrag zur Identifizierung von „Problemimmobilien“. Leerstände, baufällige Gebäude und ungepflegte Grundstücke prägen vielerorts das Ortsbild. Durch eine gezielte Bestandsaufnahme können Lösungen entwickelt werden, um Eigentümer zu Sanierungen zu motivieren oder alternative Nutzungsmöglichkeiten zu finden. Dies wäre ein entscheidender Beitrag zur Verschönerung unserer Ortskerne. 

Zudem stellt die Gemeinde über verschiedene Förderprogramme Fördermittel für bspw. die Ortskerne und den Einsatz erneuerbarer Energien in Höhe von 684.750 Euro bereit. Mit dem Neubau einer Maschinenhalle für 420.650 Euro wird weiterer wichtiger Platz zur Unterbringung von Maschinen und Geräten des Bauhofes geschaffen. Nachhaltige Investitionen fließen auch in den Fuhrpark: 1.126.000 Mio. Euro für moderne Fahrzeuge und Arbeitsgeräte. 

Der Brandschutz bleibt essenziell: In Haine entsteht für 4.430.000 Mio. Euro ein neues Feuerwehrgerätehaus. Zudem wird der Fuhrpark unserer Feuerwehren mit 2.010.000 Mio. Euro auf den neuesten Stand gebracht. Abschlüsse von Straßenbaumaßnahmen (z.B. Welterstahl, Holzweg, Georg-Traute-Ring), sowie die dringende Erneuerung der Straße „Hinter den Gärten“ in Rennertehausen, kosten insgesamt 2.849.000 Mio. Euro. Wir freuen uns den Kindergärten 325.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Die Kinderspielplätze werden mit 95.000 Euro verbessert und unsere Sportplätze mit 261.000 Euro gefördert. Die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sichern wir mit 2,81 Mio. Euro, während für die Gewässer und deren Sicherung 520.000 Euro eingeplant sind.  

Die geplanten Investitionen 2025, sind erfreulich, allerdings machen die vielen immer noch nicht umgesetzten Projekte aus den Vorjahren nachdenklich. Wir bitten den Bürgermeister darum, sich für eine zügige Bearbeitung der bereits beschlossenen Maßnahmen einzusetzen. Das würde helfen, Haushaltsmittel effizienter zu beanspruchen – nur ein Beispiel ist die geplante Überdachung der Stadiontribüne in Allendorf. Vielleicht können wir so auch erreichen, dass die Kosten für bestimmte, noch nicht begonnene Projekte, nicht noch weiter steigen.

Insgesamt ergibt sich im Finanzausgleich ein Fehlbedarf von rund 13,6 Mio. Euro. Um unsere Gemeinde langfristig abzusichern, greifen wir auf Rücklagen in Höhe von 27,5 Mio. Euro zurück und sind befähigt, vorsorglich einen Kredit von 7,5 Millionen Euro aufnehmen zu können. Nicht viele Kommunen haben die Finanzkraft, so etwas umzusetzen. Gerade deshalb ist es umso wichtiger, dass wir mit unseren finanziellen Mitteln verantwortungsvoll umgehen. Ein kluger Umgang mit den Ressourcen ist die Grundlage dafür, dass wir auch in Zukunft wichtige Investitionen tätigen und unsere Gemeinde weiterentwickeln können. Das bedeutet, meine Damen und Herren, klare Prioritäten zu setzen, transparente Entscheidungen zu treffen und darauf zu achten, dass unsere Investitionen langfristig einen positiven Effekt haben."